Das Kinn ist das neue Ding des Frankfurter Spontis Toben Piel, der seit nun fast schon zwei Jahrzehnten auf unerforschten Klangpfaden wandelt. Sei es mit der Synth-Hardcore-Band Antitainment, dem Performance-Duo Les Trucs, mit Tape-Collagen als FM Aether, als Mitbetreiber des Labels MMODEMM oder mit Arbeiten für Theater und Radio.

Klingen tuts am ehesten wie der Geist von Falco, gefangen in deinem Kleiderschrank, bei seiner täglichen Power-Yoga-Routine. Oder vielleicht nach einem seltsamen, aber konsistenten Gemisch aus Postpunk, New Age und dem Bellen einer wütenden Hündin.

Konturscharf und formwandelnd variiert Das Kinn zwischen den Extremen. Zwischen Ent- und Anspannung, Postpunk und Kraut, zwischen Elektronik und Art Rock. Zwischen Moll und Dur, Schluckauf und Gesang. So rüpelt Das Kinn gegen die Gemeinheit der Vergänglichkeit an.

Produzent und Musiker Ruedi Tobler aka Playmob.il kombiniert seit Beginn verschiedenste Einflüsse elektronischer Musik mit Elementen aus der Popwelt.

Techno trifft auf Two-Step, Glitzerpop auf Melancholie und traurig auf fröhlich. So unterschiedlich die musikalischen Inhalte so unterschiedlich sind auch die Instrumente. Altes Computerzubehör, arrivierte Synthesizer und selbst aufgenommene Samples finden genauso den Weg in die Playmob.il-Klangwelt wie Heimorgel, Drumcomputer und Stimmen.

Durch die Jahre hat sich aus diesem durcheinander die klare Handschrift von Playmob.il herauskristallisiert. Neben Solotracks entstanden auch Featurings mit Künstler*innen wie Ikan Hyu, Daif, FiggdiSam und N3k0mata.

Wenn die Releases der gute Wein sind, ist die live Performance das frische Wasser. Immer anders, frisch arrangiert, durch den Shredder gelassen und neu zusammengebastelt.

Danach geht es weiter mit den besten Jahrgängen des Basses. Denn Zunami muss diesen nicht mehr zurückfordern, hat sie ihn bereits seit Jahren unter ihrer Fuchtel. Sei es in diversen Clubs oder Radiostationen in der Schweiz oder am Fusion Festival, ihre Musik weiss zu begeistern!

Den Abend eröffnen wird der Negroni saufende Domenico Ferrero und lässt mit seiner Musik die Herzen höher schlagen. Ob an Italos Disco, Hausparties oder anderen tropfenden Kellerfeste. Er lässt sich die Hose nicht über den Kopf ziehen und schiesst keinen dicken Otto. Nein, in gewohnter Manier lässt er die Platten kreisen, mit Charme und Qualität.